Dispersionslacke sind farbneutral und lichtecht und werden in großem Umfang für die Inlinelackierung im Offsetdruck eingesetzt. Bei anschließender Druckveredelung sollten im Druck Dispersions-Primer-Lacke eingesetzt werden, dies ermöglicht optimale Ergebnisse bei UV-Lackierung und Folienkaschierung. In der Druckveredelung werden Dispersionlacke weniger zur visuellen Aufwertung eingesetzt, sondern für Schutzlackierung und Lacke mit bestimmten technische Eigenschaften wie Barriereeigenschaften, Siegelfunktion (Blisterlack) oder Haptik mit Softtouchlacken.
Dispersionslack besteht zu ca. 60 % aus Wasser und 40 % aus Kunststoffpolymeren (Acrylatpolymere), Harzen und Zusatzstoffen (Netzmittel, Entschäumer, Additive). Diese Feststoffe liegen feinverteilt im Dispergiermittel Wasser vor. Die Trocknung des Lackfilms erfolgt ausschließlich physikalisch durch Wegschlagen und Verdunsten des Wassers. Dabei rücken die dispergierten Polymere immer näher aneinander und bilden nach der Trocknung mit Heißluft- und/oder IR-Trockner einen festen Film.
Dispersionslacke können für Lebensmittelverpackungen mit Eigenschaften wie Tiefkühlfestigkeit, Mikrowelleneignung oder antibakteriell formuliert werden. Wieder-Anfeucht-Gummierungen sind ebenfalls auf Dispersionsbasis konzipiert. Die Gummierung wird durch Wiederbefeuchtung klebstoffartig, Anwendung findet dies bei Mailings und Responsekarten.
Spezielle optische Wirkungen wie Perlglanz oder Metallglanz entstehen durch Zusatz von Effektpigmenten (Iriodine). Mikroverkapselte Duftstoffe lassen sich in Dispersionslack für Duftlacke gut einarbeiten.
Dispersionslacke werden bei RIEKER überwiegend im Flexolackverfahren aufgetragen, für spezielle Anwendungen gibt es auch Rezepturen die im Siebdruck aufgetragen werden.